Zukunft Klassik

Gemeinsam für den musikalischen Nachwuchs

Klassische Musik bleibt nur durch talentierte Nachwuchskünstler lebendig. Unter dieser Maxime hat es sich der gemeinnützige Verein Zukunft Klassik e.V. zur Aufgabe gemacht, jungen Talenten, Ensembles und Künstlern aus Entwicklungsländern sowie gemeinnützig organisierten und freien Ensembles eine nachhaltige künstlerische Perspektive bieten zu können.

Im dritten Jahr seiner Existenz baut der Verein seine bislang erfolgreiche Arbeit weiter aus. Gemeinsam mit dem Rheingau Musik Festival als starker Partner finden auch in diesem „Sommer voller Musik“ wieder einzigartige Konzerte im Rheingau und in der umliegenden Region statt. Unter dem Leitgedanken „Diversität“ kommen Ensembles, Orchester und Musikerinnen und Musiker aus aller Welt in den Rheingau, um gemeinsam zu musizieren und Konzerte zu geben. Dieser wichtige kulturelle und soziale Austausch, der die Musik als gemeinsamen Nenner ins Zentrum rückt, fördert den gesellschaftlichen Zusammenhalt in der Rhein-Main-Region und trägt durch die lebendige Auseinandersetzung mit einer kulturellen Pluralität und aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen zur internationalen Verständigung bei. Neben finanzieller Unterstützung und Auftrittsmöglichkeiten vor großem Publikum und mit renommierten Solisten wie Anne-Sophie Mutter stehen die langfristige Förderung der Karriereentwicklung sowie die wichtige Nachwuchsarbeit im Bereich der klassischen Musik im Fokus der Vereinsarbeit.

„Gott, der Schöpfer der Welt und des Guten“

Ihre Mission ist nicht nur eine musikalische, sondern auch eine gesellschaftliche: Um ein wichtiges Signal für ethnische Vielfalt in einer immer noch vor allem durch Weiße geprägten Klassikszene zu setzen, hat die Kontrabassistin Chi-chi Nwanoku im Jahr 2015 das Orchester Chineke! gegründet. 62 hervorragende Musikerinnen und Musiker aus 31 Ländern sind hier vereint. Als Schwarze oder People of Colour haben sie alle im Kulturbetrieb die Erfahrung gemacht, Stereotypen und Vorurteilen ausgesetzt zu sein. Umso vorbehaltloser widmen sie selbst sich der Musik. Schließlich bedeutet „Chineke“ in der nigerianischen Igbo-Sprache „Gott, der Schöpfer der Welt und des Guten“.

Im Kurhaus Wiesbaden präsentieren die Musikerinnen und Musiker neben Max Richters Komposition „Vivaldi Recomposed“ Werke Schwarzer Komponistinnen und Komponisten. Im Fokus stehen dabei die „African Suite“ des nigerianischen Komponisten Fela Sowande, in der traditionelle afrikanische Musik und europäische Kunstmusik vereint werden sowie eine Komposition der britischen Saxophonistin und Komponistin Cassie Kinoshi. Ihr Werk nimmt sich vor allem einem Instrument an, das bisher eine völlige Rarität im klassischen Konzertsaal war: der Handpan. Inspiriert ist dieses Blechklanginstruments von den Steelpan-Drums aus Trinidad und dem Ghatam aus Südindien.

Mit seinem Programm macht das Chineke! Orchestra nicht nur auf den gegenwärtigen gesellschaftlichen Zustand und eine wünschenswerte Zukunft ohne Vorurteile aufmerksam, sondern bringt in diesem Projekt auch Musik auf die Bühne, die es abseits des gängigen Repertoires wert ist, gehört zu werden.

© Bill Knight

Chineke! Orchestra (K17)
30.6. | 19 Uhr, Kurhaus Wiesbaden

Fela Sowande African Suite
Cassie Kinoshi Handpan Concerto
Max Richter „The New Four Seasons – Vivaldi Recomposed

Cuban-European Youth Academy 2024

© Andrea Kemper

Jubiläumsfest: Kubanisch-Europäische Nacht (K32)
7.7. | 18 Uhr, Kloster Eberbach

Finale Cuban-European Youth Academy 2024 (K45)
11.7. | 20 Uhr, Kurhaus Wiesbaden

 John Knowles Paine Ouvertüre zu „As you like it“
George Gershwin Rhapsody in Blue
Antonín Dvořák Sinfonie Nr. 9 e-Moll op. 95 „Aus der Neuen Welt“

Musik kennt keine Grenzen – genau dafür steht die Cuban-European Youth Academy. Seit ihrer Gründung im Jahre 2014 durch die Balthasar-Neumann-Ensembles, den renommierten Dirigenten Thomas Hengelbrock und das Rheingau Musik Festival steht dieses einzigartige Projekt für einen grenzüberschreitenden transatlantischen Kulturaustausch, für Kooperation und Jugendförderung, für Geben und Nehmen, für Gastfreundschaft und Nachhaltigkeit.

Die allererste Arbeitsphase und die daraus resultierenden Konzerte fanden im Sommer 2015 und erneut 2017 und 2019 beim Rheingau Musik Festival statt und wurden von Publikum und Presse gleichermaßen als bahnbrechende Erfolge gefeiert. Diesen Sommer machen sich die hochtalentierten Musikerinnen und Musiker wieder auf den Weg nach Deutschland. Auf dem vielseitigen Programm stehen Workshops und Kurse im Bereich Originalinstrumente, Musikgeschichte aus Kuba und Europa sowie das Kennenlernen der verschiedenen Kulturen. Einzelunterrichte und Gruppenproben mit renommierten Dozenten und Experten der jeweiligen Instrumente ergänzen die Akademie.

Das gemeinsame Musizieren setzt dabei wertvolle und maßgebende Impulse: Die einstudierten Werke stellen die Musikkultur der Teilnehmer vor und das Zusammenspiel fördert Zuhören, Akzeptanz, Sensibilität und Offenheit. Gemeinsam mit Alumni und europäischen Musikern erklingen zum Abschluss dieses transatlantischen und sozial-kulturellen Orchesterprojekts zwei abwechslungsreiche und vielgestaltige Konzerte, die gleichermaßen europäische Musizierpraxis und Tradition sowie karibisch-kubanische Klangsprache und Identität in den Vordergrund rücken.

Musikalische Völkerverständigung

„Our message must be stronger than ever“ – Mit diesem Statement wandte sich Daniel Barenboim kurz nach den schrecklichen Terroranschlägen der Hamas vom 7. Oktober 2023 an die Weltöffentlichkeit. Ein starkes Friedenssignal, steht doch das West-Eastern Divan Orchestra seit seiner Gründung 1999 wie kein zweites Ensemble für Völkerverständigung zwischen Israelis und Arabern durch die Sprache der Musik und bietet vor allem einen Raum des Dialogs und des respektvollen Miteinanders.

Seit jeher ist es Barenboims Mission, die Musik als Mittel transkultureller Verständigung zu nutzen und das gemeinsame Musizieren im Orchester als einen idealen Ort und Nährboden des Humanismus anzusehen. Das Ergebnis seiner unermüdlichen Überzeugung zeigt er seit über 20 Jahren in der Arbeit mit dem West-Eastern Divan Orchestra, das im Rahmen seines 25-jährigen Bestehens im kommenden Jahr eine Jubiläumstournee begeht. Angesichts der dramatischen Entwicklung des Nahostkonflikts entfaltet diese Tournee eine besondere, gesellschaftspolitische Relevanz, nicht nur für die Mitglieder des Orchesters und ihre Familien, Freunde und Verwandte, sondern insbesondere auch für die deutsche Zivilgesellschaft.

© Manuel Vaca

13.8. | 19 Uhr, Kurhaus Wiesbaden (K119)
Anne-Sophie Mutter, Violine
West-Eastern Divan Orchestra
Daniel Barenboim, Leitung

 Johannes Brahms Violinkonzert D-Dur op. 77
Franz Schubert Sinfonie Nr. 8 C-Dur D 944

 

„Seid umschlungen, Millionen!“

© Selin Pfrüner

29.8 | 20 Uhr, Kloster Eberbach (K137)
30. 8 | 19 Uhr, Kloster Eberbach (SK1)

 Iris Hendrickx, Sopran
Jo-Pei Weng, Alt
Xavier Moreno, Tenor
Johannes Schendel, Bass
World Youth Choir
Bundesjugendorchester
Tan Dun, Leitung

Tan Dun NINE “Ode to Compassion” (Welturaufführung)
Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr. 9 d-Moll op. 125

Beethovens neunte Sinfonie ist zum musikalischen Synonym geworden für den Wunsch nach Frieden und Freiheit für alle Völker der Welt. Um dieses gehaltvolle Werk auf die Bühne zu bringen, tritt in diesem Projekt ein Ensemble auf, das den Gedanken der Völkerverständigung in den Genen trägt: Der World Youth Choir versammelt jedes Jahr 100 Sänger zwischen 17 und 26 Jahren in seinen Reihen, um mit Musik zum weltumspannenden Austausch zu finden. Mit an ihrer Seite haben sie Deutschlands jüngste musikalische Elite: das Bundesjugendorchester. Seit 2018 ist Sir Simon Rattle Ehrendirigent des Bundesjugendorchesters: „Ich liebe dieses Orchester. Ihr spielt wundervoll und ihr seid unsere Zukunft. Mit der Musik in euren Händen bin ich voller Hoffnung.“

Während der intensiven Arbeitsphasen erarbeitet das Orchester anspruchsvolle Orchesterwerke aus allen Epochen und auch zeitgenössische Werke sowie Uraufführungen gehören zum festen Bestandteil der Arbeit. Gemeinsam setzen sich die jungen Musikerinnen und Musiker nun Beethovens humanistisches Ideal zum Ziel und blicken dabei auch in Gegenwart und Zukunft: „NINE“ heißt das Werk, das der weltweit renommierte Komponist Tan Dun in Anlehnung an Beethovens berühmte Sinfonie komponiert hat. Der Schönheit des Menschen, des Geistes und der Erde gebe er darin Ausdruck, sagt der Chinese, der sich wünscht, zum wichtigen Dialog zwischen Ost und West beitragen zu können.

Unterstützung der kulturellen Vielfalt durch den Kulturfonds Frankfurt RheinMain

Eine starke Projektunterstützung erfährt der Verein Zukunft Klassik auch in diesem Jahr durch den Kulturfonds Frankfurt RheinMain. Der im Jahr 2007 auf Initiative der Hessischen Landesregierung gegründete gemeinnützige Fonds dient dazu die Attraktivität des Kulturraums Frankfurt RheinMain zu erhalten. Das diesjährige temporäre Schwerpunktthema des Kulturfonds Frankfurt Rhein-Main, „hier leben“, betont die Bedeutung dieser emotionalen Verbindung. Es erinnert uns daran, dass Kunst und Musik nicht nur abstrakte Konzepte sind, sondern lebendige Ausdrucksformen, die unser menschliches Dasein bereichern. In einer Zeit, in der wir mit so vielen Herausforderungen konfrontiert sind, sind es die Künstlerinnen und Künstler, die uns daran erinnern, was es bedeutet, hier zu leben, in dieser Welt, in diesem Augenblick. Ihre Musik ist ein Spiegel unserer Sehnsüchte, Hoffnungen und Träume, und sie schenkt uns Trost und Inspiration, wenn wir sie am meisten benötigen.

Unterstützen auch Sie die Arbeit und die Projekte des gemeinnützigen Vereins

Wenn Sie den gemeinnützigen Verein Zukunft Klassik mit ihrer Spende unterstützen möchten, wenden Sie sich gerne an Tabea Glöser unter 06723 917750 oder per Mail an info@zukunft-klassik.de. Die Überweisung Ihres Beitrags zur Zukunft der klassischen Musik geht auf das Konto „Zukunft Klassik e.V.“ bei der Nassauischen Sparkasse, (IBAN) DE58 5105 0015 0107 1368 89. Eine Spendenbescheinigung kann ausgestellt werden.