Max Giesinger im Interview

„Songs schreiben kann wirklich wie Therapie sein“

Sie waren zuletzt 2021 beim Rheingau Musik Festival. Das Besondere bei diesem Konzert war, dass wir aufgrund der strikten Hygienebestimmungen Abstandsregelungen einhalten mussten. Dieser Abstand wurde durch zahlreiche Strandkörbe in der BRITA Arena hergestellt. Wie war diese Konzertsituation damals für Sie, was ist Ihnen in Erinnerung geblieben und was erhoffen Sie sich von Ihrem nächsten Konzert beim Rheingau Musik Festival?

Für mich war das eine total absurde Konzertsituation. Da standen einfach 2000 Strandkörbe in einem Stadion und ich auf einer super hohen Bühne. Die Zeit war lustig, aber ich bin auch echt froh, dass die Leute wieder eng an eng stehen können. Ich freu mich wieder ins schöne Wiesbaden zurückzukehren & auf ein konzertbegeistertes Publikum und gutes Wetter.

Auf was können sich Ihre Fans bei Ihrem Konzert am 23. Juli beim Rheingau Musik Festival freuen?

Wir haben eine komplett neue Show am Start und ich bin gespannt, wie die Leute darauf reagieren werden. Natürlich gibt‘s die altbekannten Gigs auf die Ohren, aber auch 2-3 neue Songs. Ich habe die letzten drei Jahre an meiner neuen Platte geschrieben und die stärksten Nummern möchte ich den Zuschauern ungern vorenthalten.

Würden Sie sagen, dass Ihre Fans von Stadt zu Stadt unterschiedlich sind? Wie ist der Applaus, wie sehr wird mitgesungen und mitgetanzt? Was verbinden Sie mit Ihren Wiesbadener-Fans?

Es gibt definitiv regionale Unterschiede. Im Rheinland zum Beispiel gehen die Leute ab Sekunde eins total ab. Im Norden dauert‘s eventuell mal nen Song länger. In Wiesbaden, Mainz und Frankfurt wissen die Menschen wie man feiert. Das merkt man auch bei den Konzerten.

Sind Sie trotz Ihrer langen Bühnenerfahrung vor Ihren Konzerten aufgeregt? Gibt es einen besonderen Ablauf, ein Ritual, das Sie allein oder mit Ihrem Team vor einem Konzert durchführen?

Das hängt ganz von der Größe der Konzerte ab. Bei 1000 Menschen vor der Bühne geh ich entspannter hoch als vor 8000. Eine gewisse Grundaufregung ist aber immer dabei. Die wird auch nie verloren gehen. Vor dem Konzert stehen wir zusammen und singen Arm in Arm Lean on my von Bill Withers.

Ihr Beruf ist die Musik. Gibt es eine weitere Leidenschaft, mit der Sie sich von ihren musikalischen Aufgaben ablenken? Gibt es etwas, was Sie besonders für Ihre Musik inspiriert?

Ich liebe jegliche Schlägersportart. Es gibt fast nicht was mich zufriedener macht, als eine Partie Tischtennis im Park. Meine Reisen inspieren mich sehr, Bücher und Alltagsbeobachtung, aber auch die eigenen Probleme mit denen man sich so im Leben konfrontiert sieht.

Ihre Texte handeln von tiefen Emotionen, vom Irgendwo irgendwann – welche Bedeutung haben Ihre Texte für Sie?

Manchmal gelingt es mir in meinen Songs Themen besser zu verdeutlichen, als ich es in einem Gespräch darstellen könnte. Songs schreiben kann wirklich wie Therapie sein. Man versteht sich selbst einen Ticken besser und kann Dinge auch leichter loslassen nachdem man sie in einen Song gepackt hat.

Ihren Hit „80 Millionen“ kennt fast jeder in Deutschland. Was verbinden Sie mit diesem Song?

Ein unfassbares Jahr, eine große Liebe und das Wahrwerden meines Traumes auf den ich ziemlich lange hingesteuert habe.

Gibt es einen Song, der bei Konzerten nie fehlen darf und auf welchen sich Ihre Wiesbadener-Fans freuen können?

Der letztgenannte natürlich und „Wenn sie tanzt“.

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Fotos © Simon Stoeckl